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Studie des Freiburger Institut für Musikermedizin

Liebe Sängerinnen und Sänger,

dass diesen Winter wieder zahlreiche Adventssingen, Weihnachts‐ und Neujahreskonzerte stattfinden konnten, illustriert, in welche Ferne das Thema Pandemie mittlerweile scheinbar gerückt ist. Fast vergessen scheinen die Proben mit 1,50 m Abstand und Masken oder das Online‐Meeting am Dienstagabend…

Was in der Öffentlichkeit wie eine Normalisierung aussehen mag, erfordert unter der Hand oftmals eine beeindruckende Flexibilität und Kreativität der Sänger:innen und Chorleiter:innen. Noch immer sind beispielsweise Atemwegsinfektionen häufiger als vor der Pandemie, weshalb Sänger:innen öfter als gewohnt ausfallen. Auch die Häufigkeit von Auftritten liegt noch unter dem Niveau von vor der Pandemie. Gerade solche Herausforderungen verlangen den Chören oftmals ein hohes Maß an künstlerischer Leistung und Spontaneität ab.

Während der Coronapandemie hatte das Freiburger Institut für Musikermedizin (FIM) eine Risikoeinschätzung für den Bereich der Amateurmusik erstellt und auch sehr viele persönliche Beratungen durchgeführt. Ziel war es dabei immer, den Musiksektor – trotz aller Risiken – so weit wie möglich zu unterstützen, dass in den gegebenen Rahmenbedingungen aktives Singen und Musizieren möglich bleibt!

Nun, nach der Pandemie, ist es das nächste Ziel, die durch Corona verursachten mittel‐ und langfristigen Nachwirkungen mit einer Studie wissenschaftlich zu dokumentieren und zu belegen. Dabei sollen vor allem die Sänger:innen selbst zu Wort kommen und angeben, was sich seit der Pandemie getan hat und welche Aspekte des Chorsingens bislang zu kurz gekommen sind.

Besonders fokussiert wird in der Befragung auf die Themenbereiche Gesundheit und Motivation. Dabei stehen Fragen nach der mentalen und körperlichen Gesundheit, aber insbesondere auch der eigenen Stimmgesundheit im Vordergrund.
Wissenschaftlich konnten schon einige Hinweise gefunden werden, dass Singen in mehrfacher Hinsicht einen gesundheitsförderlichen Effekt hat. Wie schätzen aber die Sänger:innen selbst diesen für sich ein? Und wie hat sich dieser Aspekt durch die Coronazeit verändert? Ganz ähnlich ist nach der Motivation zu fragen: Was hat die einen Chormitglieder bewogen, die ganze Pandemie über am Ball zu bleiben? Und wieso gaben andere das Chorsingen schließlich völlig auf?

Die Studie wird von einem Team des FIM in Kooperation mit dem Deutschen Chorverband durchgeführt. Damit dieses Projekt gelingt, benötigen wir Ihre Hilfe. Wir bitten Sie daher, die Umfrage selbst auszufüllen, sie unter anderen Chorsänger:innen und Chorleiter:innen zu verteilen und diese auch dazu zu motivieren, den Fragebogen auszufüllen. Sprechen Sie gerne auch ehemalige Mitglieder an, gerade solche, die während der Coronazeit aus dem Chor ausgeschieden sind. Ihre Sichtweisen sind ebenfalls wertvoll.

Sie erreichen den Fragebogen über diesen Link: www.soscisurvey.de/chorbefragung/.

Helfen Sie mit, den kulturellen Neustart für die deutsche Chorszene auch wissenschaftlich mitzugestalten und bringen Sie Ihre Anliegen und Bedürfnisse ein. Damit unsere gemeinsame Leidenschaft, das Chorsingen, eine bestmögliche Zukunft hat, braucht es jede Stimme.

Vielen Dank!
gez. Veronika Petzold, Geschäftsführerin Deutscher Chorverband
gez. Prof. Dr. Bernhard Richter Freiburger Institut für Musikermedizin